Petra Kunik zu Besuch an der Von-Galen-Schule

Was machen Juden am Schabbat? Dürfen Juden auch Christen oder Muslime heiraten? Wie haben Ihre Eltern überlebt? Sind Sie persönlich von Antisemitismus betroffen? Diese und viele andere Fragen richteten die Schüler und Schülerinnen der Von-Galen-Schule Eichenzell an Petra Kunik, Jüdin der sogenannten ,zweiten Generation´. Bereits zum zweiten Mal besuchte die Tochter von Überlebenden des Holocaust die Von-Galen-Schule und berichtete über Geschichte und Gegenwart der Juden und über jüdisches Alltagsleben heute.

Petra Kunik ist aktives Mitglied der jüdischen Gemeinde und Gründungsmitglied des egalitären Minjans, einer liberalen Richtung im Judentum, der Frauen und Männer gleichberechtigt angehören. Als Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Frankfurt am Main möchte sie Brücken der Verständigung schlagen und die Anerkennung für den fremden Anderen wecken. Als ausgebildete Schauspielerin verstand es Kunik, spannend und zugleich informativ die Grundlagen des Judentums anschaulich zu vermitteln. Die Schüler und Schülerinnen der Abschlussklassen hatten sich zuvor bereits im Rahmen des Religions- und Ethikunterrichtes mit der Thematik vertraut gemacht und zahlreiche Fragen formuliert. „Schließt auf jeden Fall einen Ehevertrag ab!“ und „Setzt euch gemeinsam ein für eine demokratische und tolerante Gesellschaft!“ waren Ratschläge, die Kunik den Jugendlichen mit auf den Weg gab. Zum Abschluss trug Petra Kunik sehr eindrücklich das von Inge Auerbacher geschriebene Gedicht „Ich bin ein Stern“ vor. „Persönliche Begegnungen mit Zeitzeugen bereichern den Unterricht und hinterlassen nachhaltigen Eindruck“, bilanzierten die beteiligten Fachlehrenden aus Religion, Ethik, Politikwissenschaft und Geschichte.

Bettina Faber-Ruffing

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